Buchsbaumzünsler – die grüne Gefahr im Busch

Raupe des Buchsbaumzünslers. Foto © AtelierMonpli, WikiMedia Commons

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist erst seit wenigen Jahren in unseren Breiten bekannt – in Wien amtlich seit 2010. Der Kleinschmetterling wurde aus dem ostasiatischen Raum eingeschleppt und vermehrt sich seither nahezu ungebremst. Leider hat der invasive Schädling bei der Übersiedlung seine natürlichen Gegenspieler in Ostasien vergessen – eine Unachtsamkeit, die immer mehr hiesigen Gartenbesitzern Kopfzerbrechen bereitet.

Raupen und Larven
Länge: bis 5 cm
Farbe: gelb-grün-schwarz gestreift
Larven: anfangs zwischen den Blättern, später in dichten, kokonartigen Gespinsten – durch ihre Färbung gut getarnt, meist im Inneren der dicht verzweigten Pflanzen
Entwicklungszyklus: Larven überwintern (Raupen der 3. Generation)
1. Generation des Jahres verpuppt sich Anfang bis Mitte Mai – die sich daraus entwickelnden Falter legen Mitte Juni die ersten Eier ab;
2. und 3. Generation im Abstand von 5 bis 6 Wochen;
die Raupen der 3. Generation gehen wieder in Winterruhe.

Raupe des Buchsbaumzünslers. Foto © AtelierMonpli, WikiMedia Commons
Raupe des Buchsbaumzünslers. Foto © AtelierMonpli, WikiMedia Commons

Falter
Farbe: weiß mit braunen Flügelrändern, zart lila-farbener Schimmer im Sonnenlicht; seltene braune Exemplare mit zwei weißen Punkten.
Flügelspannweite 4 bis 4,5 cm
Flug: meist in den Abendstunden, häufig in Umgebung von Lichtquellen

Buchsbaumzünsler. Foto © böhringer friedrich, WikiMedia Commons
Buchsbaumzünsler. Foto © böhringer friedrich, WikiMedia Commons

Schadbild
Raupen fressen anfangs Blätter, später die Rinde. Befallene Pflanzenteile sterben ab. Die Fraßtätigkeit der überwinterten Generation beginnt, regional unterschiedlich, zwischen Mitte März und Anfang April.

Schadbild des Buchsbaumzünslers. Foto © AtelierMonpli, WikiMedia Commons
Schadbild des Buchsbaumzünslers. Foto © AtelierMonpli, WikiMedia Commons

Biologische Bekämpfung

Grundsätzlich empfehlen wir für Hausgärten den Einsatz biologischer Mittel – einige wurden bereits erprobt. Wichtig für eine effektive Bekämpfung sind gute Beobachtung, ein frühzeitiges Erkennen der Gefahr und gründliche Spritzung bis in das Zentrum der Pflanze, um alle Blätter und schließlich auch alle Raupen zu erreichen.
Idealer Spritztermin: 2 bis 3 Wochen nach dem Flugbeginn der jeweiligen Generation.

Bacillus thuringiensis  – XenTari®: gut wirksam gegen junge Raupen, bewirkt einen Fraßstopp und ein Absterben der Raupen.

NeemAzal® T/S: bei jungen Raupen; bewirkt einen Fraßstopp und darauffolgend ein Absterben der Raupen. Der Wirkstoff dringt in die Blätter ein und wird innerhalb der Pflanze teilsystemisch transportiert. Durch ihre Fraßtätigkeit nehmen die Raupen den Wirkstoff. Ein Einsatz während der Puppenphase ist unwirksam.

Die angeführten Mittel erhalten Sie – in „Hausgartenmengen“ – z. B. bei biohelp.

In der Schweiz erhalten Sie das Bakterienpräparat Delfin, das ebenfalls Bacillus thuringiensis einsetzt, z. B. über den Anbieter Biocontrol.

Mechanische Bekämpfung

Umhüllen Sie die Pflanze mit Plastik-Auffangfolie und spritzen Sie den Buchs gründlich mit einem Hochdruckreiniger ab. Anschließend sammeln Sie Larven und Raupen in der Folie und vernichten die Schädlinge. Ein händisches Absammeln der Raupen ist zwar langwierig, kann vor allem in der ersten Generation den Schädlingsdruck stark verringern. Besonders wirksam ist eine mechanische Bekämpfung dann, wenn benachbarte Gartenbesitzer sie gleichzeitig und gründlich durchführen.

Weiterführende Literatur: 
Bachelorarbeit an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW, Thema „Biologische Bekämpfung des Buchsbaumzünslers”, Verfasserin Andrea Oelhafen.

Der ideale „Grüne Büroarbeitsplatz“

Der ideale Büroarbeitsplatz © julioradesca.com
Grüne Arbeitsplätze für das Büro der Zukunft © julioradesca.com
Grüne Arbeitsplätze für das Büro der Zukunft © julioradesca.com

… besteht aus einem speziellen Schreibtisch, der gleichzeitig Hydrokulturgefäß ist. In den Pflanzbehältern befinden sich je Arbeitsplatz vier schulterhohe Goldfrucht-Palmen, zwei Efeututen und sechs bis acht Schwiegermutter-Zungen.

Die ideale Pflanzenkombination wurde von einem Team indischer Wissenschafter um Kamal Meattle in einer 15-jährigen Langzeitstudie entwickelt. Neben Peking führt Neu Delhi die Liste der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung an (s. Beitrag in der NY Times). Hier entstand die Idee, durch den richtigen grünen Büroplatz die Arbeitsumgebung so gesund wie möglich zu gestalten. Die nach Meattles System bepflanzten Schreibtische des Designers Julio Radesca reduzieren nachweislich Krankheitsymptome, die durch schlechte Raumluft am Arbeitsplatz entstehen: Augenprobleme (52 %), Kopfschmerzen (24 %), Atemwegsprobleme (34 %) wie Asthma (9 %) und andere Lungenbeeinträchtigungen (10 %).

Über das Hydroponic-System werden die Pflanzen optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Leichtes Perlite ersetzt die Erde – so finden die Pflanzen Halt und der Arbeitplatz bleibt sauber.

Schreibtisch-System von Julio Radesca © julioradesca.com
Schreibtisch-System von Julio Radesca © julioradesca.com

Drei Pflanzen, die Ihre Frischluft erzeugen können

Die attraktiven, feinblättrigen Areca- oder Goldfrucht-Palmen (Dypsis lutescens, syn. Chrysalidocarpus lutescens) wandeln dank ihrer großen Blattfläche tagsüber das vom Menschen abgegebene Kohlendioxid in Sauerstoff um. Bis zu 97 % des von dieser Palmenart aufgenommenen Gießwassers gibt sie als Luftfeuchtigkeit wieder ab.

Die genügsamen Efeututen (Epipremnum aureum) sind wahre Wunderpflanzen, wenn es um die Luftreinigung geht: sie filtern Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol, Lösungsmittel von Lacken aus der Raumluft.

Schwiegermutter-Zunge oder Bogenhanf (Sansevieria trifasciata) wandelt auch während der Nachtstunden das Kohlendioxid der Raumluft in Wasser um.

Das ideale, grüne Großraumbüro © julioradesca.com
Das ideale, grüne Großraumbüro © julioradesca.com

Sind Sie Guerilla-Gärtner?

Malve im Längenfeldgarten © wwwGartenAkademie.com

Keine Angst – es hört sich schlimmer und verbotener an, als es ist … Guerilla-Gardening ist in unseren Breiten eher eine Form des friedlichen Miteinander-Gärtnerns im urbanen Raum als ein illegales „In-Besitz-nehmen-und-kultivieren“ öffentlichen Grüns, wie es andernorts praktiziert wird. So gesehen ist z. B. der Längenfeld-Garten in Wien eher ein Gemeinschafts-Garten. Das Projekt entstand 2010 und ist jedem offen, der gerne für ein kleines Fleckchen Grün am Wienfluss sorgen und Verantwortung übernehmen will. Eine kleine Radtour hat mich heute zu diesem „Garten“ geführt … Der Begriff „Garten“ passt hier, denn die Fläche hat alles, was einen Garten im ursprünglichen Sinn und laut Definition ausmacht: „Ein Garten ist ein abgegrenztes Stück Land, in dem Pflanzen unter mehr oder minder intensiver Pflege mit Hilfe von Gartengeräten angebaut werden. Im Gegensatz zu Parks sind Gärten meist privat genutzt. Gärten werden nicht nur angelegt, um einen direkten Ertrag zu ernten (Nutzgarten), sondern auch um einem künstlerischen, spirituellen oder therapeutischen Zweck zu dienen, oder auch der Freizeitgestaltung und Erholung, wie Zier-, Kleingärten).“ (Definition: Garten auf Wikipedia) Hier wird so manches Beet akribisch eingezäunt und abgegrenzt, eher minder intensiv Beikraut entfernt und die Gartengeräte finden sich in einer Holzbox. In ein bis zwei Jahren ist auch frischer Kompost vorrätig. Kräuter freuen sich über den Platz in der „Kräuterschnecke“ … Auch der Trend zum Guerilla-Nutzgarten zeichnet sich deutlich ab: Wer sich hier im Grünen erholt, pflanzt,  kultiviert und erntet dabei Gemüse und Kräuter – die Erdbeeren auf dem Stroh sind auch bald reif …   Fotos © http://www.GartenAkademie.com

Kirschblütezeit

Blüte der Japanischen Zierkirsche Prunus serrulata © GartenAkademie.com

 

Blüte der Japanischen Zierkirsche Prunus serrulata © GartenAkademie.com
Blüte der Japanischen Zierkirsche Prunus serrulata © GartenAkademie.com

Mit dem Flor der Japanischen Blütenkirsche Prunus serrulata ‘Kanzan’ erreicht die Zeit der Kirschblüte in unseren Breiten ihren Höhepunkt.

In den vergangenen Wochen hat die Gattung Prunus in aller Pracht gezeigt, was in ihr steckt. Besonders häufig finden wir in unseren Gärten die BlutpflaumePrunus cerasifera ‘Nigra’, deren rosa Blüten mit den dunklen Staubgefäßen einen wunderbaren Kontrast zum schwarzroten Laub darstellen.

Blutpflaume Prunus cerasifera ‘Nigra’ © GartenAkademie.com
Blutpflaume Prunus cerasifera ‘Nigra’ © GartenAkademie.com

Die ebenfalls dunkelroten Früchte schmecken ausgezeichnet und eignen auch für Kuchen, Kompotte oder Marmeladen. Die Großfruchtige Blutpflaume Prunus cerasifera ‘Trailblazer’, ist schon in den 1950er Jahren für ihre wohlschmeckenden Früchte bekannt geworden.

In Japan ist die Kirschblüte „sakura“ 桜 ein wichtiges Symbol der japanischen Kultur – sie symbolisiert Aufbruch und weibliche Schönheit. Die Kirschblütezeit beginnt in Japan Ende März und zieht sich bis in den Mai – jeweils abhängig vom regionalen Klima. Im Frühling wird die „Kirschblütenfront“ sogar im Rahmen der Wettervorhersage angekündigt.

Die Japanische Kirschblüte in Stichworten:

• Fast 50 % der in Japans Städten gepflanzten Laubbäume sind Kirschen

• Die Japanische Kirschblüte bezieht sich meist auf die Yoshino-Kirsche, Prunus × yedoensis

• Die Kirsche ist die Pflanze der japanischen Hauptstadt Tokyo

• Die Kirschblütezeit dauert jeweils ca. 10 Tage

• Viele japanische Lieder und Gedichte beschäftigen sich mit der Kirschblütezeit

Die Tradition des Kirschblütenfests ist inzwischen weit über die Grenzen Japans bekannt. Auch in manchen europäischen Städten wird die Zeit der Kirschblüte gefeiert – zum Beispiel am 17. Mai 2013 in Hamburg.

Süßmandel Prunus dulcis var. dulcis © GartenAkademie.com
Süßmandel Prunus dulcis var. dulcis © GartenAkademie.com

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Kerne der Prunus-Arten Marille (Aprikose), Kirsche und Pfirsich und ihrer nahen Verwandten nicht für den Verzehr geeignet sind, sie enthalten Amygdalin, daraus entsteht bei der Verdauung Blausäure. Diese Eigenschaft trifft auch auf Mandeln zu – hier kommt es allerdings auf die Menge und die Mandelart an. Die Süßmandel Prunus dulcis var. dulcis enthält nur wenig Amygdalin, die Bittermandel Prunus dulcis var. amara ca. 5 %. Essen Sie sicherheitshalber nicht mehr als 5 Bittermandeln und halten Sie Kinder grundsätzlich von Bittermandeln fern. Greifen Sie beim Backen lieber zu Bittermandel-Aromen. Dieses „künstliche Bittermandelöl“ (Oleum Amygdalarum aethereum artificiale) ist blausäurefrei.
Der Verzehr von 20 Marillen-/Aprikosenkernen führt bereits zu Vergiftungserscheinungen.